GESCHICHTE: 55. Kontaktstudium für Geschichtslehrerinnen und -lehrer an der Universität Erlangen-Nürnberg

Datum: 7. Oktober 2024, 9:15 – 8. Oktober 2024, 16:30Ort: Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, Kochstr. 4, Hörsaal C, 91054 Erlangen

FIBS-Nr.: M045-0/24/77
Schularten: Gymnasium
Veranstalter: MB für die Gymnasien in Mittelfranken, Department Geschichte der FAU

Antijudaismus – Antisemitismus
Formen, Kontexte und Vermittlungswege antijüdischer Narrative

„Der Antisemitismus ist wie ein Chamäleon, er passt sich immer wieder den aktuellen Umständen an und kleidet sich neu ein.“ (https://www.kjr-dachau.de/aktuelles-kjr/der-antisemitismus-ist-wie-ein-chamaeleon) In dieser und ähnlichen Formulierungen versuchen in jüngerer Zeit Monika Schwarz-Friesel und andere Autoren die Wandelbarkeit und Konstanz antijüdischer und antisemitischer Narrative in ein einprägsames Bild zu fassen. Betont werden damit zum einen die Kontinuitäten antijüdischer und antisemitischer Narrative, die sich zum anderen in spezifischen Kontexten entfalten, die ihre Inhalte mitbestimmen und ihnen eine je eigene Prägung verleihen. Die Geschichte der Juden in Europa und ihrer Beziehungen zur christlichen Mehrheitsgesellschaft geht keineswegs in einer Geschichte von Ausgrenzung und Verfolgungen auf, doch waren Juden über Jahrhunderte antijüdischen Zuschreibungen und Feindbildern ausgesetzt; Pogrome und Vertreibungen sind Teil der europäischen Geschichte. Trotz der Shoah, dem von Deutschen verübten millionenfachen organisierten Massenmord an europäischen Juden, bleibt der Antisemitismus auch in Deutschland von einer beklemmenden Aktualität, die sich in jüngster Zeit zugespitzt hat, wozu auch die Verbreitung über neuartige Medien und Kanäle beiträgt.

Das diesjährige Lehrerkontaktstudium möchte unterschiedliche Formen der Judenfeindschaft, des Antijudaismus und Antisemitismus aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten. Dabei kann keine Vollständigkeit angestrebt werden. Vielmehr sollen Narrative der Judenfeindschaft und ihre Kontexte an Beispielen sichtbar gemacht werden, die einen zeitlich weiten Bogen von der Antike bis in die Gegenwart umspannen. Damit sollen der Blick auf die die historische Tiefendimension antijüdischer Feindbilder geschärft und zugleich die aktuellen Herausforderungen deutlich gemacht werden, die sich durch die Verbindung ‚traditioneller‘ Muster und Motive mit neuartigen Verbreitungswegen ergeben.

Wir laden alle interessierten Lehrerinnen und Lehrer zum diesjährigen Kontaktstudium an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg herzlich ein.

Diese Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Regionalen Lehrerfortbildung, dem Bayerischen Geschichtslehrerverband im Verband der Geschichtslehrer Deutschlands und der Fachgruppe Geschichte/Sozialkunde im Bayerischen Philologenverband statt.

Bitte beachten Sie, dass Ihre Anmeldung für das gesamte Tagungsprogramm gilt!

BITTE BEACHTEN SIE: Alle Bewerbungen werden erst nach Bewerbungsschluss - inklusive gelegentlich notwendiger Verlängerungen des Bewerbungsschlusses - von der RLFB bearbeitet. Vor diesem Datum erhalten Sie keine diesbezüglichen Mitteilungen von uns.

Montag, 7. Oktober 2024

9.15 Uhr        Begrüßung, Einführung
9.30 Uhr        Prof. Dr. Heiner Bielefeldt
Antisemitismus: Definitionen – Phänomene – Motive

10.45              Pause

11.00 Uhr      Prof. Dr. Hans-Ulrich Wiemer
Spätantiker Antijudaismus als Diskurs und Praxis: Die Bekehrung der Juden von Menorca im Jahre 418

12.15 - 13.30 Uhr  Mittagspause

13.30 Uhr      Prof. Dr. Gabriel Zeilinger
Nachbarschaft, Schutz(geld), Stigmatisierung und Verfolgung. Christen und Juden im nordalpinen Reich des Hoch- und Spätmittelalters

14.45 - 16.00 Uhr        Prof. Dr. Georg Seiderer
Antisemitismus und Emanzipation. Von der Debatte um die ‚bürgerliche Verbesserung der Juden‘ zum Antisemitismus

Dienstag, 8. Oktober 2024

9.15 Uhr        Prof. Dr. Gunnar Och
"Der ewige Jude": Zur Semantik eines zentralen NS-Motivs

10.30 Uhr             Pause

10.45 Uhr      Prof. Dr. Thomas Demmelhuber
Antisemitismus im Kontext des Nahost-Konflikts

12.00 – 13.30 Uhr      Mittagspause

13.30 Uhr      Inna Volovik
Antisemitismus im Netz. Antisemitische Narrative in den Social Media: Formen, Inhalte, Verbreitung, Zielgruppen und Auswirkungen auf die analoge Welt

14.45 Uhr      Prof. Dr. Charlotte Bühl-Gramer
Antisemitismus als Herausforderung und Thema im Geschichtsunterricht

16.00 -16.30 Uhr     Auswertung / Schlussdiskussion

Tagungsort:

Hörsaal C, Kochstraße 4, 91054 Erlangen

Parkmöglichkeit:  ggf. Universitätsparkplatz Hindenburgstraße

Gebührenpflichtig: Großparkplatz am Bahnhof Parkhaus Henkestraße 7 Parkhaus Arcaden (Nürnberger Straße 7, über Güterbahnhofstraße)

Dienstbefreiung ist durch KMS vom 25.07.1974 Nr. II/9 – 8/111 914 geregelt. Fahrtkostenerstattung (bargeldlos) für auswärtige eingeladene Teilnehmer von staatlichen Gymnasien aus Mittel- und Unterfranken erfolgt nach Art. 24 BayRKG (GVbl. Nr. 8/2001 v. 24.03.2001) Bei Fahrten mit eigenem PKW werden 12,5 Cent/km bzw. 17,5 Cent/km erstattet. Bei Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind Fahrpreisermäßigungen zu nutzen. Bei Fahrten mit der Deutschen Bahn (2.Klasse, ohne Zuschläge) ist der Großkundenrabatt des Freistaats Bayern zu nutzen, Kunden.Nr. 7102302 bei Vorlage der Einladung. Bei Bildung von Fahrgemeinschaften können „triftige Gründe“ für Nutzung des eigenen PKWs anerkannt werden. Antragsberechtige Teilnehmende reichen ihren Antrag zusammen mit der Teilnahmebestätigung nach der Veranstaltung beim Landesamt für Finanzen ein.

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Details

Datum:
7. Oktober 2024, 9:15 – 8. Oktober 2024, 16:30
Zeit:
Ort:

Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, Kochstr. 4, Hörsaal C, 91054 Erlangen

Preise:

0,00€

Anmeldung:
https://fibs.alp.dillingen.de/lehrgangssuche?container_id=363919
Veranstaltungskategorien:
Fortbildungen für Lehrkräfte