Vier Millionen Euro für Bildungsforschung zur digitalen Transformation
Digitalisierung im Schulbetrieb wird immer wichtiger. Doch wie kann digitales Unterrichten und Lernen in Fächern aussehen, in denen es auf musische, kreative oder sportliche Fähigkeiten und Leistungen ankommt?
Ein Verbundprojekt unter der Federführung der FAU befasst sich mit den Besonderheiten dieser so genannten ästhetischen Bildung unter den Bedingungen der Digitalität. Mit rund vier Millionen Euro fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Projekt insgesamt; die FAU erhält 1,6 Millionen Euro.
Das Forschungsprojekt rückt ästhetische Bildung in der digitalen Welt in den Fächern Deutsch, Kunst, Musik und Sport in den Fokus. Das Wort „ästhetisch“ wird alltagssprachlich oft im Sinne von „schön“ verwendet.
Im Kontext von fachbezogener Bildung ist aber mehr gemeint: „Ästhetik bezeichnet Formen sinnlich-körperlicher Wahrnehmung und Erfahrung. Diese stehen im Mittelpunkt ästhetischer Bildungsprozesse im schulischen Kontext, besonders in den Fächern Deutsch, Kunst, Musik und Sport. Ob beim Lesen oder Schreiben eines Gedichts, beim Malen oder Betrachten eines Bildes, beim Hören oder Erzeugen eines Liedes, beim Anschauen eines Fußballspiels oder bei der aktiven Mitwirkung daran – Schülerinnen und Schüler erhalten dadurch auf je eigene Weise Raum zu ästhetischer Wahrnehmung und Erfahrung“, erklärt Prof. Dr. Volker Frederking vom Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der FAU, der das Projekt koordiniert.
Angesichts des raschen digitalen Wandels verändern sich diese Möglichkeiten kulturell-ästhetischer Praxis in Schule und Unterricht grundlegend. Die damit verbundene Kernfrage lautet: Wie können Lehrkräfte digitale Medien in Fächern wie Deutsch, Kunst, Musik oder Sport in ihrem Unterricht nutzen, um ihren Schüler-innen und Schülern ästhetische Erfahrungen und Teilhabe an einer digital geprägten Kultur auf kreative Weise zu ermöglichen?
Diese und weitere Fragen stehen im Zentrum des Forschungsprojekts „Digital-ästhetische Souveränität von Lehrkräften als Basis kultureller, künstlerischer, musikalischer, poetischer und sportlicher Bildung in der digitalen Welt“ (DiäS). Beteiligt sind neun Universitäten: HU Berlin, Bamberg, Bayreuth, FAU Erlangen-Nürnberg, Karlsruhe, Leipzig, LMU München, Tübingen, PH Weingarten. Die Koordination und Leitung des Forschungsverbundes liegt bei der FAU.